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friedlisunterwegs
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Reisebericht 2012
13. AUGUST - 7. SEPTEMBER
Oesterreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Deutschland
Innsbruck - Dolomiten - Friaul
Naterersee bei Innsbruck
Nachdem uns ein lieber Mitbewohner noch kurzfristig das Alternatorkabel am Ducato abgefressen hatte (Marder), konnten wir erst am späteren Montagnachmittag abreisen und schafften es noch bis kurz nach Innsbruck.
Unterschlupf fanden wir auf dem nahen Campingplatz am Natterersee.
Erholt und ausgeschlafen machten wir uns am nächsten Morgen auf die Piste. Über Brixten – Bruneck - Cortina d'Ampezzo - Pieve - Tolmezzo und Udine erreichten wir Triest. Ab Udine benutzten wir die Autobahn. Gegen Abend druchquerten wir ein kurzes Stück Slovenien, bevor wir die Grenze zu Kroatien erreichten.
Campingplatz Natterersee: N 47°14'17.32" E 10°20'19.30"
Erholt und ausgeschlafen machten wir uns am nächsten Morgen auf die Piste. Über Brixten – Bruneck - Cortina d'Ampezzo - Pieve - Tolmezzo und Udine erreichten wir Triest. Ab Udine benutzten wir die Autobahn. Gegen Abend druchquerten wir ein kurzes Stück Slovenien, bevor wir die Grenze zu Kroatien erreichten.
Istrien
Savudrjia
Wild" campieren ist in Kroatien verboten, so verbrachten wir die erste Nacht auf einem CP in Savudrjia, einem kleinen Fischerdorf. Der Campingplatz befindet sich leicht erhöht hinter Büschen versteckt, über dem Hafen wo die Fischer mit ihren Booten anlegen. Er ist sauber und ruhig aber ohne jeglichen Komfort. Die am Morgen heimkehren-den Fischer beliefern mit ihrem Fang die umliegenden Restaurants und verkaufen ihn auch direkt ab Schiff.
CP in Savudrjia GPS: N 45°29'14.78'' E13°29'33.91''
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gönnten wir uns ein Bad im glasklaren Wasser. Die Badebucht ist über eine kurze, steile Treppe vom CP aus erreichbar.
Wir waren gespannt, was uns hier in Kroatien erwarten würde.
Wie präsentiert sich das Land im Vergleich zur Schweiz? Wie sind die Leute auf die Touristen eingestellt? Wie verständigt man sich hier usw. Auf allen Ebenen waren wir angenehm überrascht.
Die Leute waren sehr zuvorkommend. Das Land, auf der von uns befahrenen Strecke, sehr sauber. Strassen und Häuser sind gepflegt. Die Kommunikation war einfach. Überall entlang der Küste konnte man sich mit Deutsch durchschlagen. Bei älteren Leuten auch auf Italienisch. Ansonsten hiess das Zauberwort: Englisch. Die meisten jungen Kroaten sind dieser Sprache mächtig und geben gerne Auskunft.
Nach dem Bad im Meer rüsteten wir uns für das erste Diner im nahegelegenen Restaurant am Hafen. Die angeprie-senen Fischspezialitäten fielen mir schon bei der Durchfahrt zum CP auf. Enttäuscht stellten wir fest, das Lokal war gerammelt voll und auch alle Tische vor dem Eingang waren besetzt.
Nach kurzer Diskussion unter dem Personal kramte man irgendwo einen kleinen Gartentisch hervor. So kamen wir, wenn auch mit leichter Hanglage, doch noch zu unserem Nachtessen. Dieser kleine Zwischenfall vermittelte uns bereits einen positiven Eindruck über dieses Land.
Von hier aus umrundeten wir die Halbinsel Istrien und besuchten die Städte Umag - Novigrad - Porec - Rovinj und Pula. Das Wetter war durchwegs super und um die 30 Grad.
Umag
Das weite Flachland im Westen ist die Kornkammer Istriens. Bekannt auch für seinen Malvazija-Wein und durch das inter-nationale Tennisturnier "ATB Croatian open".
Novigrad
Der romantische Fischerort Novigrad liegt im Norden der Region Istrien, zwischen den bekannten Städten Umag und Porec.
Porec
Der alte Ortskern von Porec, der 11'000 Einwohner zählenden Stadt, steht auf römischen Fundamenten. Die Euphrasus-Basilika gehört zu den bedeutesten Sakralbauten Kroatiens und stammt aus dem 6. Jh.
Sie gehört seit 1998 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Pula
Pula ist die grösste Stadt Istriens.
Viele römische Denkmäler, z.B. der Triumphbogen der Sergier aus dem 1. Jh.v. Chr., Herkules- und Doppeltor, der Augus-tustempel, die Arena und das kleine römische Theater im Stadtzentrum gehören zun den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Besonders sehenswert ist das Amphitheater. Erbaut von den Römern im 1. Jahrhundert.
Zwei Nächte verbrachten wir auf dem CP Stoja in Pula, von wo aus wir jeweils die Stadt bequem mit dem ÖV
erreichten.
Camping Stoja GPS N 44°51'41.744" E 13°49'10.587"
Opatjia
Diese Stadt war der mondäne Treffpunkt der gekrönten Häupter Europas während der K und K Donaumonarchie.
Klenovica
Ausruhen am Strand von Klenovica und Impressionen aus dem Hinterland, auf dem Weg an die Platvicer Seen. Der CP in Klenovica war nicht unbedingt ein Highlight.
Man hatte den Eindruck, dass hier mit der Wartung etwas gespart wurde. Die 4. Dusche hat funktioniert und ich hatte das Glück einen Platz zu finden wo es möglich war, wenn auch mit einigen Verrenkungen, in den Genuss eines Wasserstrahls zu gelangen. Das Sieb fehlte, der gebündelte Wasserstrahl war pefekt und bei offener Türe konnte man fehlerfrei ausserhalb der Kabine duschen! Der Platz wirkte etwas unorganisiert.
Das Panorama und der Strand waren aber perfekt.
Campingplatz Klenovica GPS N 45.09867 E14.84295
KrK
Über Opatija und Rijeka erreichten wir die lange Brücke auf die Insel Krk.
Die grösste Insel erreicht man seit 1980 über zwei elegante Brückenbögen (Krki Most). Hier wird Brückenzoll verlangt und bei der Durchfahrt wird das Auto und das Kennzeichen fotografiert.
KrK selber war total überfüllt mit Touristen. Schon das Parkieren war schier ein Ding der Unmöglichkeit. Schliesslich "klebten" wir unseren Kastenwagen am Strassenrand hinter eine Kolonne parkierter Autos ans Trottoir und besichtigten kurz die Stadt. Ein ungutes Gefühl verfolgte uns die ganze Zeit. Lange wollten wir den Wagen nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Nicht unbedingt wegen der Einbruchgefahr, aber die Strassen dort waren so eng und die Einheimischen mit ihren Lastwagen rasten durch als gäbe es gar keinen Engpass.
Auch hier hätte man einen Campingplatz als Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung nehmen müssen. Wir wollten aber nur einen Tag auf der Insel bleiben und so fuhren wir wieder zurück in die Kvarner Bucht.
Die Brücke nach Krk
Auf dem Campingplatz Klenovica, im gleichnamigen Ort, verbrachten wir 2 Nächte. Der Platz liegt direkt am Meer.
Camping Klenovica GPS: N 45.50217 E 13.50369
Plitvicer Nationalpark
Eines der Hauptziele unserer Reise waren die Plitvicer Seen.
Die 125 km vom Camping Klenovica zum Plitvicer Nationalpark im Landesinneren, erreichten wir über Senj – Otocac.
Auf dem CP Korana in der Nähe des Parks liessen wir uns für ein paar Tage nieder. Die Temperaturen tagsüber 34°C, nachts 20°C. Der CP ist optisch vergleichbar mit unseren Juraweiden in den Freibergen. Überall Grasflächen mit Bäumen und Büschen, mit Hügeln und Senken. Alles erschlossen mit Radwegen. Es existierten keine Parzellierungen, man konnte hinstellen und soviel Platz beanspruchen wie man wollte.
Jeden Morgen um 8 Uhr fährt der Gratisbus vor, um die Gäste zu den ca. 8 km entfernten Seen zu chauffieren. Abends wird man wieder abgeholt. Dieser CP ist unbedingt zu empfehlen, er bietet alles was man braucht.
Campingplatz Korana N 44°56'54.31" E 15°38'36.10"
Die Plitvicer Seen
Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der bekannteste und älteste Nationalpark Kroatiens und Südosteuropas. Er ist für seine 16 kaskadenförmig angeordneten Seen bekannt, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind und sich in eine Kalksteinschlucht hinein erstrecken.
Man kann den Nationalpark auf "eigene Faust" erkunden oder entlang einer der zahlreichen vorgeschlagenen Besichti-gungrouten durch den Park wandern. Die Besichtigungsrouten bestehen meist aus einer Kombination aus Panorama-zugfahrt, Elektrobootfahrt über den Kozjak-See und Wanderabschnitten.
Einer Empfehlung folgend, montierten wir die Wanderschuhe und wählten eine etwas ausgedehntere Wanderroute. So konnten wir den leichtbesohlten Gästen aus fernost entkommen, die jeweils gegen Mittag in grösseren Scharen anreisten und die kleineren Routen bevölkerten.
Die 5-stündige Wanderung in diesem Nationalpark hatte es in sich. War doch die Temperatur immer um die 34°C. Rein-hüpfen ins kühle Nass ging nicht, Nationalpark! Winnetou haben wir zwar nicht getroffen, leider. Dafür aber den Wasserfall, wo er damals runtergesprungen sein soll!
Über diesen Wasserfall soll einst Winnetou heruntergehechtet sein
Nachdem wir uns erholt hatten, zog es uns wieder ans Meer zurück.
Rab
Über - Slunj - Gospic - Karlobag – Jablanac und der Fähre, erreichten wir die Insel Rab.
Rab-Stadt ist eine der schönsten Städte an der kroatischen Adria.
Wir nächtigten auf dem CP Padova direkt am Meer. Die 3km entfernte Stadt Rab ist bequem mit dem Velo erreichbar. Ein kleines Strässchen führt direkt dem Meer entlang.
CP "Padova" auf der Insel Rab GPS N 44°45'09.29" E 14°46'26.02"
Die Stadt entpuppte sich als überaus sehenswürdig. Wir genossen das Leben in den engen Gassen und am lebhaften kleinen Hafen bis in die Abendstunden, bevor wir uns wieder auf die Velos schwangen und Richtung Heimathafen pedalten. Hier auf dem CP blieben wir zwei Tage zur Erholung und zum Verarbeiten der gesammelten Eindrücke.
Ein Wahrzeichen sind die vier hintereinander gestaffelten Kirchtürme.
Hauptsache im Grünen....!
Dalmatien
Die Gegend veränderte sich, je weiter südwärts wir fuhren. Je näher wir der dalmatischen Küste kamen, desto üppiger wurde die Vegetation. Die Bäume höher und das Klima heisser!
Split
Die Hafenstadt Split ist die grösste Stadt Dalmatiens mit 220'000 Einwohnern. Sie ist einer der wichtigsten Knotenpunkte zugleich. Die Altstadt zählt ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe und gehörte vor ca. 1700 Jahren zum römischen Reich.
Sehenswert ist die breite, von Palmen gesäumte Uferpromenade Riva mit ihren zahlreichen Cafés.
Die Stadtbesichtigung von Split per Velo brachte uns an die körperlichen Grenzen. Die Hitze war schier unerträglich.
Der CP Stobrec war ca. 8.5 km von Split entfernt. Die zuerst dem Meer entlang führende Strasse verlor sich allmählich in den Häuserschluchten der Vororte und plötzlich auch unsere Orientierung. Meistens ging es leicht bergauf und die Hitze stieg zwischen den Häuserschluchten noch mehr an. Trotzdem genossen wir diese schöne und interessante Stadt und fanden auch wieder ins Camp zurück.
Camping Stobrec GPS: N43°30'14.05'' E16°31'35.59''
Die Stadt selber ist ein Touristenmagnet und überlaufen wie alles hier, was in irgend einer Form etwas zu bieten hat. Für uns Landratten aber sehr interessant. Das Leben im und um den Hafen lässt staunen. Selten bekommt man so riesige Schiffe wie zum Beispiel die Costa Classic live zu sehen. Die Altstadt mit den vielen Zeugen der Vergangenheit und die riesigen Neubauten stehen im Gegensatz zueinander. Das einzig Störende waren die vielen Gatronomiebetriebe auf den Strassen und in den Gassen. Die Sehenswürdigkeiten sind damit regelrecht verbarrikadiert. Hinzu kommen noch die schier nimmer abreissenden Touristenströme.
Trotzdem bleiben uns unvergessliche Eindrücke dieser Stadt.
Wir sind mit dem Radl da.....
Wir sind mit dem Velo da..
Auf dem Weg nach Dubrovnik
DAS NERETVA-DELTA
Der Weg nach Dubrovnik führt vorbei an den Mandarinenplantagen des eindrücklichen Neretva-Deltas. Es liegt zwischen der Makarska Riviera und dem Küstenabschnitt Bosnien und Herzegowinas.
Die Neretva ist mit 218 km Länge der bedeutendste Fluss im Gebiet der Adria. Es ist die Heimat zahlreicher Tierarten, vor allem Wasservögel und ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel auf dem Weg nach Afrika. Früher lebten die Menschen im Neretva-Delta vor allem vom Fischfang, insbesondere vom Aalfang. Ende des 19. Jh. wurde das Delta nach dem Vorbild holländischer Polder weitgehend trocken gelegt und zu einem üppigen Garten verwandelt. Hier befinden sich große Obst- und Gemüseplantagen und in den von vielen Kanälen durchzogenen Feldern wird sogar Reis angebaut.
Einer der zahlreichen Verkaufsstände am Wegesrand entlang der Neretva
Entlang dem Makarska-Gebirge Richtung Dubrovnik
Zwischen Ploce und Dubrofnik durchfährt man ein kurzes Stück Bosnien-Herzegovina
Campinplatz Mlini bei Dubrovnik
Der kleine CP Kate in Mlini, ca. 10 km östlich von Dubrovnik, ist sehr schön gelegen und ein idealer Ausgangspunkt für die Besichtigung von Dubrovnik. Hier legen auch die regelmässig verkehrenden Linienboote an, mit denen man in ca 30 Min. Dubrovnik erreicht. Der Weg vom CP hinunter nach Mlini führt durch eine Art “Hohle Gasse“ mediteraner Vegetation.
Mlini selber, unter hohen schattigen Bäumen gelegen, mit eigenem Strand, einer kleinen Promenade und einem Flüsschen, das sich unter Brücken zum Meer schlängelt, ist ein Kleinod an der dalmatinischen Küste. Einzig der Feigenbaum auf dem Camping, mit seinem weit ausladenden und schattenspendendem Geäst, hielt nicht was er versprach. Der Kastenwagen passte wunderbar darunter, der Platz schien ideal, der Schatten komfortabel. Das Knallen der herunterfallenden Feigen auf das Blechdach unseres WoMos in der Nacht weniger und am Morgen klebten die überreifen Früchte überall! Aber was solls, alles kann man nicht haben.
Camping Kate, Mlini GPS: N42°37'28.11'' E18°12'33.40''
Von Mlini nach Dubrovnik mit dem Kursschiff dauert eine knappe halbe Stunde
Dubrovnik
Dubrovnik ist eine interessante, sehenswerte Stadt. Schon die topografische Lage der Altstadt, die wie eine Traube ins Meer hinausragt.
Der überaus lebhaften Hafen und das Wandern in den alten Gemäuern ist sehr interessant. Auch die Anreise per Linienschiff vom CP aus war für uns ungewöhnlich und bereicherte den Tag noch zusätzlich. Die ganze Altstadt ist mit einer hohen, begehbaren Schutzmauer umgeben. Von dort oben hatte man eine fantastische Aussicht über und in die Altstadt sowie auf das azurblaue Meer hinaus.
Nun stieg die Hitze auch noch aus den darunter liegenden Strassen und Gemäuern hoch. Plötzlich wurde es unertäglich da oben auf dem Präsentierteller! 35-38°C im Schatten erreichte das Thermometer zeitweilen. Nachdem sich erste Anzeichen von körperlicher Überbelastung bemerkbar machten verliessen wir nach dreiviertel Umwanderung die Mauer. Eine Flasche Blöterliwasser und ein feines Mittagessen in einem schattigen und kühlen Restaurant und die Welt war wieder in Ordnung. Wir blieben noch zwei Tage auf dem CP zur Erholung bevor wir uns auf den Weg nach Ljubljana machten.
Die anfängliche Idee, einen Abstecher über Bosnien Herzegovina zu machen, verwarfen wir dem Bauchgefühl folgend. Die politische Vergangenheit dieser Gegend lässt auch nach 21 Jahren noch kein Hochgefühl aufkommen.